Was es heißt ein „Künstler“ zu sein…



























Gleich mal vorweg ich bin kein echter Künstler, auch wenn ich mich sehr gerne als solcher sehen würde. Doch wenn ich ehrlich bin, dann haftet mir dieser ekelhafte Geruch des Dilettantismus an und ich kann diesen Geruch einfach mit keinem Mittel der Welt abwaschen. Ich werde nie zugeben, dass eine Arbeit von mir gut ist, oder dass etwas so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Es wird immer etwas geben das ich daran auszusetzen habe. Gut, ich muss zugeben, dass ich über die Jahre sicher besser geworden bin und auch die eine oder andere Figur sich sicher für einen Verkauf eignen würde, was aber nichts an dem Gefühl des Versagens und des Scheiterns ändert.

Solche Dinge sind natürlich sehr komplex und tiefenpsychologisch vermutlich auch nur sehr schwer erklärbar, aber ich versuche einmal zu erläutern was ich mein.

Ich habe ein Bild im Kopf. Es ist ein Bild von einer neuen Figur oder einer Zeichnung. Ein richtiger Künstler würde sich jetzt daran machen und diese Zeichnung aufs Papier bringen. Daran scheitere ich bereits. Es ist mir nicht möglich auch nur ansatzweise etwas zu zeichnen, was auch nur im Entferntesten die Ähnlichkeit mit dem aufweist, was ich im Kopf habe. Um ehrlich zu sein, wirken alle meine Zeichnungen wir von einem kleinen Kind gekritzelt.

Jetzt denken einige sicher, es ist nur eine Sache von Übung, aber das glaube ich nicht. Dafür muss eben auch ein Talent da sein und eben genau das fehlt mir. Ich „wurschtle“ mich irgendwie durch.
Ich könnte zum Beispiel nie etwas Schönes schaffen. Alle meine Figuren sind geprägt von Tod und Verfall. Was ja auch eine gewisse Ästhetik haben kann, aber etwas Anmutiges wie eine Büste von einer schönen Frau könnte ich nicht schaffen. Erstens würde es genau wie die Zeichnung wirken als hätte es ein kleines Kindes gemacht und außerdem fehlt mir dazu einfach das gewisse Etwas.
Ich habe eine gewagte Theorie die vermutlich etwas abstrus wirken mag, aber dennoch vielleicht ein Körnchen Wahrheit enthält. „Wenn man nichts Schönes in sich trägt, dann kann man auch nichts Schönes schaffen.“ Diese Theorie trifft auf alle meine Werke zu bis auf Eines.

Dieses eine Werk ist besser, schöner und großartiger als ich jemals sein werde oder sein kann. Dieses Geschenk an die Menschheit ist vermutlich nur deshalb so unglaublich, weil es eine Gemeinschaftsarbeit war. Nur die Hälfte davon kommt von mir und vermutlich genau das ist es was es perfekt macht.   

Wie dem auch sei, werde ich auch in Zukunft weiter wurschteln und kritzeln und die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht doch eines Tages etwas zu schaffen, dass auch wirklich ganz und gar von mir ist und ich damit einfach zufrieden sein kann.





Beste Grüße der Elb 

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