Der Würstelstand

Er gehört zweifellos zu einem der wichtigsten Kulturgüter unseres Landes, bzw. zu unserer Hauptstadt. Der Würstelstand. An keinem anderen Ort ist das Leben vielfältiger als hier. An einem echten Wiener Würstelstand trifft man einen Herrn Doktor genauso wie einen x-beliebigen Müllmann oder gewöhnlichen Arbeiter, den Student und sogar oft den ein oder anderen Nachtschwärmer, denn Würstelstände haben meist bis spät Nachts geöffnet. Da kann es dann auch schon mal vorkommen, dass über die herrschende Wirtschaftslage diskutiert und philosophiert wird und dabei lautstark gewisse Einflüsse kritisiert werden. Die Sprache an diesem Ort ist durchsetzt von Wörtern wie „seas“, „heans“, „griaß ina“ und „wos dazua“ ! Es fallen Begriffe, die ein Außenstehender nicht als Speisen oder einer Bestellung identifizieren könnte und sich vermutlich fragt, welche merkwürdige und fremdartige Sprache hier gesprochen wird. Wenn jemand also zum Beispiel „a eitrige“ mit „am schoafen“ , “an bugl“ und „an sechzena blech“ bestellt, dann bedeutet das nichts anderes, als das er gerne eine Käsekrainer mit einem scharfen Senf + Anfangsstück vom Brot + eine Dose Bier der Marke Ottakringer haben möchte. Eigentlich ganz einfach, oder?

Der Wiener Schmäh gehört sowieso zu jeder Bestellung und das ist auch gut so. Es ist nun mal ein Kulturerbe.

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